The Alan Parsons Project – Ammonia Avenue
Was spricht eigentlich gegen die Annahme, daß diese Platte das Werk eines IBM-Großcomputers ist? Einzig die Tatsache, daß Parsons und seine Begleiter gelegentlich leibhaftig nach Deutschland kommen und sich in Münchner Diskotheken zeigen. Ich durfte einmal Zeuge werden, wie Parsons dort ein Mädchen umarmte; soviel Lebendigkeit möchte ich auf seinen LPs auch mal erleben. Diese ganze hochinteressante und von technisch perfekten Musikern gespielte Musik ist kalt und tot wie ein Iglo-Fischstäbchen, durchkonstruiert und oberflächlich wie ein Werbespot.
Ist ja nett, daß das Parsons Project in „One Good Reason“ den Beatles-Stil von „Dr. Robert“ perfekt reproduzieren kann – und in „Don’t Answer Me“ den Phil Spector-So:md besser hinkriegt als Spector selbst. Spannend aber ist Musik nur da, wo der Mensch Töne gestaltet und auf diese Weise etwas von sich erzählt.
Parsons erzählt mir, daß er hervorragend funktionierende Gehirnwindungen hat, denen leider noch die Steckbuchse für den Direktanschluß an die Studio-Elektronik fehlt. Irgendwie ist das alles schon wie in Science-Fiction-Romanen, wo die grauen Zellen körperlos in einer Nährlösung schwimmen.
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