The Allman Brothers Band :: Live At The Atlanta International Pop Festival

Die Pioniere des Southernrock mit einem bisher unveröffentlichten Konzert-Dokument aus dem Jahr 1970.

Es war einer jener magischen Momente: Musik erfüllte die vor Hitze und Dope-Schwaden flirrende Luft über dem Gelände an der Interstate 75, etwa eine Autostunde südlich von Atlanta. Und die sie spielten, zauberten ein Strahlen in Augen und Herzen der nach Hunderttausenden zählenden Zuhörerschar: Jimi Hendrix und B. B. King, Captain Beefheart und Spirit, Jethro Tüll, Mountain, Ten Years After u.v.a. Ein Stammestreffen ist es, ein seltsames Ritual in einer seltsamen Zeit: Der Vietnamkrieg eskaliert, die Nationalgarde bringt vier Studenten der Kent State University um, im Weißen Haus sitzt der infame Richard Milhous Nixon, das Establishment hat zum Gegenschlag ausgeholt, die so genannte Woodstock-Generation längst ihre Unschuld verloren. Doch all das ist vergessen an diesem ersten Juliwochenende des Jahres 1970, dem Unabhängigkeitstags-Wochenende. Die Ehre, das zweite Atlanta International Pop Festival am Freitagnachmittag eröffnen und am Montagfrüh kurz vor vier beenden zu dürfen, kam einer Band zu, die eigentlich aus Florida stammt, aber seit einiger Zeit um die Ecke in Macon lebte. Jetzt endlich sind Mitschnitte der beiden Sets. die die Allman Brothers Band bei diesem Heimspiel zum Besten gab, erhältlich: in der sehr verdienstvollen Sony-Legacy-Reihe als wunderschön aufgemachte und in bestechender Klangqualität erstrahlende Doppel-CD. Gregg Allman voc, orgl, Duane Allman (g), Dickey Betts [gl, Berry Oakley bl, Butch Trucks ld], Jaimoe (dl und Thom Doucette (harp) nehmen uns mit auf einen atemberaubenden Trip durch Blues, Rock und Jazz, der schließlich in einer knapp halbstündigen Tour de Force durch Donovans „There Is A Mountain“ („Mountain Jam“) seinen Höhepunkt findet. Eine sensationelle Veröffentlichung ist das, die dem als definitives Konzert-Statement der Allmans geltenden live at fillmore east von 1971 in nichts nachsteht.