The Beautiful South – Gaze
Man kann Paul Heaton nicht vorwerfen, dass er es nicht wenigstens versuchen würde, alte Formate aufzubrechen. Drei Jahre nach dem enttäuschend faden painting it red beorderte er die ewigen Britpop-Sensibelchen zu Aufnahmen nach Spanien. Für Jacqui Abbott singt nun Alison Wheeler, die den Spitznamen Lady trägt – wegen ihrer Universitätsausbildung! Heaton selbst ist inzwischen Vater und lebt in Manchester. Doch darüber hinaus hat sich nichts geändert. Produzent ist noch immer Jon Kelly, der Sound schippert gemütlich im Fahrwasser von Country und Pianoballade. Manchmal hat es auch etwas mehr Pep. etwa bei „Let Go With The Flow“ Imit schöner Trompete]. Mitteilungsfreudig ist Heaton mehr denn je, doch irgendwie verhallen seine Sticheleien im Nichts der Regungslosigkeit. Besonders die Feststellung, er sei weder Bono noch Sting und auch kein Trendsetter oder Jet-Setter, ist mangels wahrem Witz oder origineller Erkenntnis komplett überflüssig. Gewiss: Einerseits ist es schon bewundernswert, mit welcher Hartnäckigkeit diese Band seil 15 Jahren am Zeitgeist vorbeiproduziert und dennoch häufig genug ein Thema bleibt. Oft geschah das auch zu Recht. Das vorliegende Album klingt im Vergleich zu früheren Zeiten aber einfach nur glatt und müde.
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