The Blue Hawaiians – Savage Night

Ein gewittriger Tag auf Hawaii. Du sitzt in einer Tiki-Bar. Neben dir taucht Quentin Tarantino auf. Ihr schlürft eure Cocktails und laßt euch von der lauen Brise umschmeicheln. Im nächsten Moment findet ihr euch in einer verrauchten, zwielichtigen Kaschemme wieder, in deren Hinterzimmer gezockt wird, während draußen gerade ein einsamer Gringo dem Sonnenuntergang entgegenreitet. Wow, das alles kann man erleben, wenn man diese Platte hört. Denn die Blue Hawaiians – die ehemalige Hausband der Lava Lounge in LA., zu deren Livesound Tarantino angeblich nächtelang abhing, noch ehe er sich an „Pulp Fiction“ zu schaffen machte-frönen einem eigenwilligen Stilmix aus Mambo-Rumba-Swingin‘-Surfsound. Über den Surfgitarren (die sehr an die Shadows erinnern), Mariachi-Trompeten und einer stilvoll wimmernden Hammond-Orgel schwebt dabei stets der exotische Klang von Gary Brandins Hawaiian Steel Guitar. Unter den elf Stücken, die die vier Pseudo-Insulaner für ihr erstes Album auf einem Major Label zusammengestellt haben, befinden sich auch drei Coverversionen: Henry Mancinis „Experiment In Terror“, Tom Waits‚ „Jockey Full Of Bourbon“ und die erste Singleauskoppelung „A Cheat“, im Original von Lee Hazelwood. Allesamt freilich in reichlich eigentümlichen Interpretation voll gepflegter Melancholie und gediegenem Insel-Charme.