The Blues Band – Official Bluesband Bootleg Album

Der LP-Titel sagt’s: Dieses Bootleg-Album ist keines, sondern eine reguläre Veröffentlichung, nicht zuletzt also mit hervorragender Qualität. Was sich auf Wiedergabe wie auch auf Inhalt bezieht: Blues und Rhythm & Blues pur, wenngleich britisch weiße Ausführung. Die Musikanten genießen mindestens unter uns Spätjugendlichen nostalgieschwangeren Ruf: Paul Jones (voc, härm), Hughie Flint (dr), Tom Mc-Guiness (g, voc), Gary Fletcher (bg, voc) und Dave Kelly (g, voc). Die hiermit verbundenen früheren Bands tragen Namen wie John Mayall, Manfred Mann, Alexis Korner etc. – mehr darüber im Mai-ME.

Einstweilen können wir uns beglücken an einer guten halben Stunde teils live, teils im Studio produzierten Blues‘ der besten Machart, durchweg sehr schnell und musikalisch wie textlich all die herrlichen Klischees und Tricks, die wir lieben, vorführend. Was etwa ein 38jähriger Paul Jones hier an durchtriebener Frische offenbart, tönt umwerfend, wie überhaupt die gesamt LP ernsthaft so klingt, als wenn der Cover-Text tatsächlich wahr wäre: Die Band habe sich just zum Spaß zusammengefunden, um n paar alte Bluesnummern runterzuraspeln. Glücklicherweise gibt’s nicht die 348. Fassungen von „Spoonful“ oder „Hoochie Coochie Man“, sondern außer Eigenkompositionen eher unbekannte Songs: „Death Letter“ von Son House, „I Don’t Know“ von Willie Mabon (stärker als das Original!), „Someday Baby“ von Sleepy John Estes, „Talk To Me Baby“ von Elmore James undsoweiter. Eine mitreißende, aufreizende Sache, diese Blues Band, die man sich erst recht live nicht entgehen lassen sollte…