The Bodeans – Home

Wer die braven Bodeans nach dem zweiten, allzu braven Album OUTSIDE LOOKING IN zu den Akten legte, sollte jetzt sein Urteil revidieren: Die Gitarren-Rocker aus Milwaukee haben ihren bisher eher sensiblen, dünnen klirrenden Folk/Rock/ Garagensound deutlich gehärtet. Mit „Beautiful Rain“ präsentieren sie gleich zum Einstieg ein vor Besessenheit strotzendes Stück, das an Robbie Robertsons Höhenflüge erinnert, mit dem sie in den USA bereits live auftraten. Ihre Scheu vor Sound-Experimenten ist gewichen, und so brennt ein für die Bodeons typisches Hardrock-Feuerwerk wie „You Don’t Get Much“ mit noch klarerem Feuer: Hier verbinden sich Transparenz und Power mit hypnotischen Hooks, die ihre Wirkung aus bester amerikanischer Song-Tradition schöpfen. Und wenn sie in einer Superkomposition wie „Far Far Away“ einfach hinreißend logisch romantische, melancholische Volksliedtöne in bluesige, rauhe Sprache übersetzen – dann weiß man endgültig, daß dies ein verdammt gutes Album ist.