The Cramps – A Date With Elvis; The Cramps – Rockinnreelininaucklandnewzealand; The Cramps – Stay Sick
Für manche Leute sind sie die genialste Band der Wert, für andere gelten sie als Ausgeburt des Teufels. Seit 22 Jahren leichenfleddern Lux Interior und Gattin Poison Ivy Rorschach die amerikanische Trash-Kultur. Ihre Welt ist wie ein groteskes B-Movie mit Aliens, Monstern, Bondage, toten Rockstars und Massenmördern. Kurzum: Alles, was krank, subversiv und provokant ist. The Cramps sind die Addams Family des Rock ’n‘ Roll. Auf ihr Konto gehen neun Alben bei genau so vielen Labels. Drei davon werden jetzt von Edel Contraire neu aufgelegt: Der 1986er Klassiker A DATE WITH ELVIS, 6 Sterne, das nachfolgende STAY SICK, 4 Sterne, und der 1987er Live-Mitschnitt ROCKINNREEUNINAUCKLANDNEWZEALAND 4, Sterne. Letzterer ist im Gegensatz zu den zahlreichen Bootlegs mit Cramps-Musik nicht nur bedenkenlos „hörbar“, sondern dokumentiert auch die manische Show des Kernduos und seiner wechselhaften Mitstreiter. Bis auf das Elvis-Cover „Heartbreak Hotel“ stammen sämtliche Songs von A DATE WITH ELVIS. Und das gilt nicht umsonst als bestes Cramps-Album aller Zeiten. Allein das frivole Cover, das Ivy als lasziven She-Devil mit Dreizack und Bibel zeigt, ist kaum zu übertreffen. Dasselbe gilt für die elf Songs: „What’s Inside A Girl?“, „Can Your Pussy Do The Dog?“ oder „Aloha From Hell“. Ein hypnotischer Mix aus Garagen-Rock, Punk und Rockabilly, der mit assoziativen Textzeilen wie „Wop bop a loop a lop a lop boom bam“ glänzt. Mit diesem Album sollte das kalifornische Gespann zum ersten und (vorerst) letzten Mal in die Charts kommen. STAY SICK, ihr ’90er Einstand bei einer großen Plattenfirma, fällt bereits merklich ab. Und das, obwohl es demselben Strickmuster folgt, wie seine Vorgänger: Bluesige Rock-Minimalismen mit bizarren Titeln wie „All Women Are Bad“ oder „Bikini Girls With Machine Guns“. Doch ohne die extra Portion Schmuddel-Sex ist das Ganze eben nur „Good Damn Rock ’n‘ Roll“ – heute bis in alle Ewigkeit.
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