Availtgarde-Pop: Der vermeintliche Disco-Ausflug mit Nick Rhodes, Nile Rodgers und Tony Visconti im neuen, alten Gewand. So, wieerimJahr2003 hätte erscheinen sollte. Sie hatten es nicht leicht. Und wäre ihnen mit „Bohemian Like You“ nicht ein Zufalls-Hit gelungen, wäre es für Courtney Taylor-Taylor & Co. wohl noch schwieriger geworden. Denn mit ihrem US-Label Capitol sind die Vier aus Portland partout nicht klargekommen. Angefangen beim sogenannten „Black Album“, das 1996 abgelehnt wurde, bis hin zum Drama um WE1.C0M1-: TO THE MONKEV HOUSK, das 2003 in einer ganz anderen Fassung erschien als von der Band abgeliefert. Da wurde das fertige Werk einfach noch mal remixt, klang dann vollkommen glatt und steril und wurde als kommerzielle Anbiederung verstanden. Die es – wie sich sechs Jahre später herausstellt gar nicht sein sollte. Denn die Originalfassung von Soulproduzent Russell Elavedo (Alicia Keys, Common, The Roors) ist eckiger und kantiger und klingt mehr nach Garage als nach Disco. Nachzuhören auf einer CD, die wie ein Bootleg anmutet und auf der die Songs eine ganz- andere Reihenfolge einnehmen. Wobei sich die Band eine Blöße gibt: Der Opener „Welcome To The Monkey House“ wurde gestrichen wegen der Textzeile „lehen Michael Jackson dies vse’re covering ‚Blackbird‘.“ Da kann man nur sagen: feige. Zumal das Instrumental „Pete Int’l Spaceport“ wirklich kein Ersatz ist.