The Dø :: Both Ways Open Jaws

Naïve/Indigo

Das französisch-finnische Freistil-Folk- Pop-Duo tut es wieder. Dieses Mal mit mehr Bedacht.

Das erste Album A Mouthful machte Sängerin Olivia Merilahti und Multiinstrumentalist Dan Levy aus dem Stand zum Thema. Zu Hause in Frankreich waren sie Nummer eins und auch bei uns fand die zwischen Kindergarten-Pop und melancholischen Balladen rangierende Mischung des Duos viele Freunde. Jetzt haben sich The Dø um das bemüht, was man ein reifes Pendant nennt. Man muss sich die new-wavige Quengeligkeit, den finnischen Song und das Polka-Blasorchester auf dem Debüt jetzt einfach mal wegdenken. Man sollte auch nicht mehr die neue Nina Persson erwarten, wenn man Merilahti zuhört. Wenn sie in „Gonna Be Sick!“ davon singt, dass sie sich gleich übergeben muss, begibt sie sich ganz klar auf das Terrain von Björk. In ruhigen Momenten ist es Joni Mitchell, beim besten Song „Slippery Slope“ kann sie sich nicht recht zwischen Rihanna und Santigold entscheiden. Levy dirigiert die Musik dazu wieder in die verschiedensten Richtungen, benutzt mehr Elektronik, setzt mehr auf Rhythmus, baut Streicher ein und betätigt allerlei Schlagwerk. Es gibt eine Menge Gründe, weshalb man sich dieses Album immer wieder anhören will. Der entscheidende ist, dass die Songs einfach besser geworden sind. To dø or not to dø? Ganz klar immer noch erstere Variante.

Key Tracks: „Gonna Be Sick!“, „Too Insistent“, „Slippery Slope“