The Doors :: Live In New York
Vier komplette Konzerte vom Januar 1970, bei denen die Doors so inspiriert rockten wie kaum je zuvor, in einer wunderhübschen Sechs-CD-Box. Die Aufarbeitung der Doors-Konzerthistorie geht weiter: Nach den erst vor einigen Monaten veröffentlichten MATRIX-Tapes von 1967, als alles Überschwang, Wagemut, Theatralik und „Lass uns ’ne Million Dollar verdienen“-Stimmung war, ist auf der Sechs-CD-Box LIVE IN NEW YORK eine Band zu erleben, die keine drei Jahre später eine völlig andere war-der Sänger ein alkoholisierter Freak, das Bandgefüge porös, die Musik auf dem im September 1969 erschienenen Longplayer THE SOFT PARADE allzu oft überambitioniertes Gedöns. Umso erstaunlicher, dass es ihnen gelang, das Ruder noch einmal herumzureißen. Bei den vier Konzerten im Januar 1970 im New Yorker Feit Forum präsentierten sich die Doors in bestechender Form, ja geradezu euphorisch – Ray Manzarek, Robbie Krieger und John Densmore so inspiriert und spielfreudig wie lange nicht mehr, Jim Morrison so präsent und konzentriert, als hätte es all die Exzesse, Eskapaden und Prozesse nie gegeben. Dazu kam, dass das Material des damals noch unveröffentlichten Albums MORRISON HOTEL mit den Großtaten aus den Anfangsjahren locker mithalten konnte und die Doors ihre Sets mit furiosen Coverversionen („Little Red Rooster“, „Crawling King Snake“, „Money“, Van Morrisons „Gloria“) zusätzlich befeuerten. Die sechs CDs enthalten die vier kompletten Auftritte, was auch bedeutet: Man hört vier Mal „Back Door Man“, drei Mal „Ship Of Fools“ und „When The Music’s Over“, zwei Mal „Soul Kitchen“ und „Light My Fire“, endloses Gitarrenstimmen und Keyboardklimpern und doch kann man sich als Doors-Aficionad oder Faszination, der Magie dieser Band wieder einmal nicht entziehen. Zumal diese Gigs ein letztes Aufflammen waren. Eineinhalbjahre und zwei Alben später war Jim Morrison tot – und die Band Geschichte.
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