Schillernder Cinemascope-Pop und infektiöse Singer/Songwriter-Kunst, ätherische Traumklänge und kerniger 70er-Rock, bebende Blues-Dekonstruktionen und todtraurige Ton-Tropfen, düstere Americana-Melodramen und feinst ziselierte Folk-Etüden, wahnwitzige Wanderprediger-Tiraden und ultracooler Anzugträger-Rock, auf den mal jemand Quentin Tarantino aufmerksam machen sollte: Das sind-in der Reihenfolge ihres Auftretens in dieser Rezension – Washington und Ben Weaver, Ai Phoenix und Bigbang, Hugo Race & TheTrue Spirit und Dakota Suite, Leslie Woods & Dark Mountain Orchid und Hobotalk, Woven Hand und The Great Crusades – und da haben wir noch nicht von den Walkabouts gesprochen und dem ganz und gar großartigen Michael J. Sheehey, nicht von Savoy Grand und den wagemutigen Abenteurern Pere Ubu. The Empire Strikes Back! hat das so kleine wie feine, im ostwestfälischen Beverungen ansässige Indie-Label Glitterhouse seine aktuelle Werkschau betitelt, die einen trefflichen Überblick darüber gibt, was sich an betörendem, gern verstörendem Stoff veröffentlichen lässt, wenn einen Liebe zur Musik, Mut, Kompetenz und Neugierde umtreiben und einem nicht von mausgrauer Buchhaltermentalität das Hirn vernebelt wird. Die nackten Fakten: zwei CDs, knapp 110 Minuten Laufzeit, 25 Interpreten, die Songs aus ihren aktuellen Album/EPs bzw.-in vier Fällen – unveröffentlichte Tracks präsentieren, und all das zum Sparpreis. Da sagen wir nur: Zugreifen!

www.glitterhouse.com