The Flaming Lips – Yoshimi Vs. The Pink Robots

Schon immer suchte die große Band aus Oklahoma City den Draht zu Satelliten und anderen fernen oder nicht irdisch greifbaren Objekten. Doch noch nie ging sie damit so weit wie auf diesem Album. The Flaming Lips bewegen sich hierin einer Welt der Roboter, Zauberer, Hypnotiseure und planetaren Utopien. Das nötigte zu neuer Akzentuierung. Nein, Folks, Rock ’n‘ Roll im konventionellen Sinn ist nicht mehr zu hören. Wo auf früheren Alben derb verzerrte Gitarren dominierten, hört man jetzt Arrangements, die bei Mouse On Mars oder SchneiderTM ausgeborgt sein könnten. Selbst das polternde Led Zeppelin-Schlagzeug, zuletzt noch inflationär genutzt, ist durch maschinelle Beigaben ersetzt worden. Das Ergebnis ist wieder einmal beeindruckend. Zum ersten Mal in ihrer fast zwanzigjährigen Geschichte haben sich die Flips in Klangweiten vorgewagt, die ihrem psychedelisch-losgelösten Stil komplementär entsprechen. Schon in der poppigen Einleitung summt und wabert der Computersound klar erkennbar mit. Danach geht es fast voll elektronisch zu. Abgehackte Breakbeats, dubbige Bässe, sinfonische Sphären, HipHop-Rhythmen – das alles bildet den Teppich, von dem aus die Band sanft in ihr üppiges Melodienreich entschwebt. Der Titelsong, „Morning Of The Magicians“ oder „It’s Summertime“ sind Paradebeispiele, wie man Popmusik machen kann, die verspielt, aber nicht konfus klingt. Da möchte man alles um sich herum vergessen und nur noch selbstverloren durch die Wirren des Lebens waten – mit einem dicken Glückslächeln im Gesicht!

VÖ: 15.7.

www.flaminglips.com