The Futureheads :: The Chaos

Nul Records/Rough Trade

This is Punk Rock, ohne Post-Präfix, ohne Wave und mit viel Pop.

Wahrscheinlich liegt es am Desinteresse der Futureheads am Indie-Superstartum, dass die Band aus dem britischen Sunderland ein halbes Jahrzehnt nach dem Wave-Pop-Hype immer noch in der Lage ist, aufregende Musik herzustellen. Die anderen mit ihren drögen Alben – Maximo Park, Kaiser Chiefs – machen sich zuviel Gedanken übers Karrieredesign, da bleibt nicht mehr soviel Zeit für die Musik. Die künstlerische Bilanz der Futureheads nennen wir beinahe makellos: ein am Rande der Perfektion gebautes Debüt (2004), ein zu vernachlässigender Nachfolger (NEWS AND TRIBUTES, 2006), ein giftsprühendes „Comeback“ (THIS IS NOT THE WORLD, 2008). Und jetzt: THE CHAOS als Punk-Rock-Album, ohne Post-Präfix, ohne Wave und mit viel Pop, versteckt hinter optimistischer Düsterheit. Es spricht Bände, dass ausgerechnet die erste Single („Heartbeat Song“) konzeptionell aus der Art schlägt und in ihrer Schalala-Rockhaftigkeit zum schwächsten Song eines Albums wird, das The Futureheads selbst als „kompliziert“ bezeichnen. Sie meinen die Struktur dieser tighten Songs, die es trotz der Kompaktheit, trotz des High-Energy-Levels über 45 Minuten erlauben, dem Hörer prog-rockige Strukturen, Breaks und ein Gitarrensolo aus der Abteilung geht-ja-gar-nicht unterzujubeln. THE CHAOS könnte einem glatt den Glauben an die Indie-Rock wiedergeben.

www.thefutureheads.co.uk