The Go-Betweens – The Friends Of Rachel Worth :: Gitarrenpop

Es ist eine kleine Welt, in der die Rückkehr der Go-Betweens freudestrahlend begrüßt wird. Ein paar Seelen waren die Australier einst jedoch sehr wichtig. Von der ersten Single „Lee Remick“ an unterhielt die Band um Crant McLennan und Robert Forster ihre spröde, zuweilen etwas ungelenke Vorstellung von Gitarrenpop. Lange bevor MTV namhaften Kapellen die Stecker zog, bezauberten die Go-Betweens mit semiakustischen und kammermusikalischen Ansätzen. Während von ihrem Debüt SEND ME A LULLABY über das hoch geschätzte LIBERTY BELLE AND THE BLACK DIAMOND EXPRESS bis hin zum bisherigen Epilog 16 LOVERS LANE Arrangement und Instrumentierung immer reicher und zarter gediehen, blieb der Stil der Songwriter unverkennbar: Forster war Herbst, McLennan (ganz allmählich sprießender) Frühling. Heute – die beiden beschlossen nach einem Jahrzehnt 1999 auf einer Hotelterrasse in Melbourne ihre Reunion – klingen sie unzertrennlich wie nie, nähern sich an, bis nicht mehr Kompositionen des Einzelnen, sondern nur noch die Go-Betweens zu hören sind. Vielleicht liegt es an der langen Pause, vielleicht auch an der Besetzung der Backingband – u.a. Janet Weiss von Sleater Kinney an Drums und Mischpult, Elliott Smith an den Keyboards -, dass die beiden Frühvierziger nicht an weiterer Verfeinerung und Sensibilisierung gefrickelt haben. Frischer und gar nicht altklug tönen die Go-Betweens 2000. Federnde Popsongs wie „Magic In Here“ oder „The Clock“ können es mit ihren Mitsummsucht entfachenden Refrains mit den Großtaten der Band aufnehmen. Dazu drei Streicher-ummantelteBalladen für die Sehnsucht fertig ist ein feines Stück Folk V Pop. Wären die frühen Werke für Fans und Kenner der Band nicht zu sehr mit Jugenderinnerungen und Nostalgie behaftet, vielleicht ließe sich ausmachen, dass THE FRIENDS OF RACHEL WORTH das beste Album der Go-Betweens geworden ist.

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