The Human League Hysteria Virgin 206 307
Zunächst einmal muß man sich erinnern: Der Herbst des Jahres 1981 brachte der schillernden Pop-Welt das Album DARE: die Human League in den wärmsten Liebeswindungen eines märchenwald-artigen Synthi-Pops. Mit den Mega-Hits einer romantischen Jugend: „Open Your Heart“ und „Don’t You Want Me“. Sänger/Texter Phil Oakey schmalzte so tränentreibend wie ein Frank Sinatra, begleitet von den beiden Chor-Mädchen im Woolworth-Kostüm, Joanne Catherall und Susanne Sulley. Das war bonbonfarbener Plastik-Bop. wie ihn das Jahr ’81 wollte, üebesschmerz als Luftballon.
1982 kam dann die Soul-Single „Mirror Man“, etwas später der Soul-Pop-Synthi-Hit „Keep Feeling Fascination“. Musik für krönenden Disco-Aufschwung. Danach war Ruhe bei der Human League. Man trennte sich vom Produzenten Martin Rushent, man legte den puren Synthesizer-Sound in die Ecke, holte Gitarre (Jo Callis) und Baß (lan C. Bürden) aus der verstaubten Jvlische und komponierte nach dem bewährten DARE-Erfolgs-Rezept: eingängige Pop-Melodien und Texte, die von Liebe & Trennung surren.
HYSTERIA: Das ist DARE mit Soul-Schuß. Das sind diverse Wundertüten-Songs mit den Mantra-Refrains „/ love you too much“. „Love me lil I want no more „, ,. Everything will be fine“ und“.Don’t you know I want you“. Eine Signal-Sprache, die man aus der Werbe-Branche her kennt. Die Human League wollen mit ihrem neuen Album zwischen Abba und Fleetwood Mac liegen auf einer farbigen Pop-Skala.
Und irgendwann hat Sänger Phil Oakey auf dem Fernsehschirm gruselige Bilder aus dem Libanon gesehen und daraus eine herztragende Liebesgeschichte gemacht: „The Lebanon“ ist Polit-Schmalz mit Simmel-Touch.
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