The Insider :: Start: 27.4. USA 1999; R: Michael Mann, mit AI Pacino, Russel Crowe
USA 1999; R: Michael Mann, mit AI Pacino, Russel Crowe
Der Mann, der zuviel wusste: Nachdem 1994 der US-Sender CBS auf Druck verhandelter Konzerne einen Beitrag über die dunklen Machenschaften der Tabakindustrie in seiner News-Sendung „60 Minutes“ nur zensiert ausgestrahlt hatte, kam der wahre Inside-Report des ehemaligen Executives Jeffrey Wigand erst ans Licht, als das Magazin Vanity Fair die Hintergründe der Affäre um dieCBS-Selbstzensur beleuchtete. Vom Kampf um Wigand und seiner für ihn selbst existenzbedrohende Aussage handelt Michael Manns epochaler Thriller THE INSIDER, einer der seltenen Hollywood-Filme, die ihr Publikum ernst nehmen und den Mut zur Wahrheit haben. Mann widersteht der Versuchung, die Story Wigands und des „60 Minutes“-Produzenten Bergman (AI Pacino), der allen Widerständen zum Trotz zu seinem Informanten steht, zu trivialisieren oder sie als Heldengeschichte zu erzählen. Er lässt viele Zufälle intakt, ebenso wie die Tatsache, dass Wigand alles andere als ein Sympathieträger ist. Gerade das verleiht seinem Film eine Größe, die auch die Laufzeit von knapp drei Stunden rechtfertigt. Pacino steht nach HEAT erneut für Mann vor der Kamera, aber der Film gehört dem Australier Russell Crowe (LA. CONFIDENTIAL). Mit grauen Haaren und Bierwampe beinahe unkenntlich, spielt er Wigand mit einer lodernden Passion, die die Tragik dieses lächerlichen Mannes unter die Haut gehen lässt. Man mag THE INSIDER als moderne Antwort auf DIE UNBESTECHLI-CHEN ansehen, in dessen Herz der Verlust der Unschuld des amerikanischen Nachrichten-Journalismus dokumentiert wird. Besser aber, man nimmt dieses Meisterwerk als Actionfilm ohne äußere Action, ein Außenseiter, der stolz darauf ist und recht hat damit. Start:27.4.
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