The Interpreters – Back In The U.S.S.A.
Ihre Songs sind schwindelerregend kurzweilig. Die Interpreters spielen ungestümen Power-Pop, der in seiner jugendlichen, hymnischen Art an Supergrass erinnert. Dabei bezieht sich das Trio aus Philadelphia weniger auf die Beatles als auf den Punk-Rock der Endsiebziger: Das durchgetretene Gaspedal der Ramones, die Wucht der Clash, den Zynismus der Stiff Little Fingers, die Mitgröl-Refrains der Damned. Dennoch wissen die drei Twens durchaus eigene Akzente zu setzen. Herschel Gaer, Patsy Palladinound BrankoJakominich sind erstklassige Songwriter mit dem Gespür für charmante Ohrwürmer. Und die beruhen auf eingängigen Riffs, mehrstimmigem Harmoniegesang,fetzigen Bläsern und spannenden Tempo-Wechseln. Zudem schöpfen sie aus den Vollen der Rock-History: „Ironie Blowout“ bedient sich ganz ungeniert bei „My Generation“ (The Who), während „Take It Away“ auf „London Calling“ (Clash) zurückgreift. Die Liste der Querverweise ließe sich fortsetzen. Doch wer solch süffisante Melodien schreibt, darf ruhig etwas kleptomanisch sein. Wer könnte sich heute schon davon ausnehmen?
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