The Jayhawks – Blue Earth

Gram Parsons starb 1973 und mit ihm für lange Zeit auch der Versuch, zeitgemäßes Rock- und Popsongwriting mit den Stilmitteln und Traditionen der Countrymusik zu verbinden. Zwar gab es immer wieder talentierte Bands und Einzelkämpfer, die erfolgreich in dieser Richtung arbeiteten, zur musikalischen Massenbewegung reichte es jedoch lange nicht – bis Ende der achtziger Jahre die Jayhawks auftauchten. Gegründet 1985 in Minneapolis, Minnesota, hatten Mark Olson und Gary Louris, der kreative Kern der Band, schon auf ihrem Debüt von 1986 angedeutet, wohin der Zug fahren würde, Blue Earth, drei Jahre später erschienen und hier als remastertes Digipack mit drei bislang ungehörten Titeln wieder veröffentlicht, verschaffte der jungen Band eine eigene Identität. Dabei wäre es beinahe nicht soweit gekommen: Louris hatte 1988 einen schweren Autounfall nur knapp überlebt, war mit seiner Rekonvaleszenz beschäftigt, und die Band schien am Ende. Das Twintone-Label entschied glücklicherweise etwa zeitgleich, die gesammelten Demos der Band, leicht überarbeitet, als zweites Album zu veröffentlichen. Und hier hören wir erstmals, was die Jayhawks 1992 auf dem enorm einflussreichen Hollywood Town Hall zur Perfektion bringen sollten. Eingängige Songs mit griffigen Hooks, markantem Harmoniegesang und den Stilmitteln, die wenige Jahre später das Americana-Genre definierten: Akustikgitarren, Mundharmonika, vorsichtig dosierte Pedal-Steel-Gitarre und eine kraftvoll arbeitende, dennoch nicht holzende Rhythmusgruppe.Countryrock at its best eben, Blue Earth bescherte den Jayhawks einen Deal mit Rick Rubins American Recordings und – Zukunft. www.jayhawksfanpage.com