The Lonesome Organist – Cavalcade
Das Karussell dreht sich wieder! Und das in einem Höllentempo, denn Jeremy J. Jacobsen, Chicago’s one-man-band-wizard mit der Lizenz zum Unterhalten ist wieder an Bord und gibt seiner Orgel und seinem restlichen Instrumenten-Fuhrpark ordentlich Kleingeld, damit es in Bewegung bleibt. Dabei verausgabt er sich diesmal so exzessiv an seinem Klavier, daß er kaum mehr zum Singen kommt. Aber glaube keiner, dieses Piano hindere ihn in seinem Bewegungsdrang an Beinen, Ellbogen oder dem Kopf. Irgendeine Lücke findet Jeremy immer, die er mit noch einem zusätzlichen Klangerzeuger füllen kann. Wie er dabei die verschiedenen Rhythmen unter einen Hut bringt, das ist allerdings nur sein Geheimnis. Wer jetzt eine amtliche Stilbeschreibung erwartet, der muß lange warten, denn der Lonesome Organist ändert seine Stile und Stilmittel, wieder Schrotthändler seine Ware umsetzt. Eben noch da, schon isses weg. Nichts ist für die Ewigkeit. Ein wenig hat die Platte ja was von „In 80 Tagen um die Welt“. Ständig tauchen neue Einflüsse, Gerüche und Instrumente auf, doch ehe man sich daran gewöhnt hat, sind sie wieder passe. Wer auf einem chaotisch organisierten Bazar seinen Spaß hat, wird auch an dieser Platte seine helle Freude haben. Easy Listening ist sie aber sicher nicht.
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