The Mars Volta – Octahedron

Neo-Prog-Rock: Das Album für alle, dieThe Mars Volta schon immer gut finden wollten, denen das aber bisher nicht gelungen ist. In diesen total vernetzten Zeiten kommen die, die das möchten, nicht nur Monate vor einer Albumveröffentlichung zu der Musik, die sie eigentlich noch gar nicht hören dürfen, sondern auch zu vielerlei mehr oder weniger sinnvollen Vorabinformationen über das Album, das sie noch gar nicht hören dürfen. So bezeichnete The-Mars-Volta-Sänger Cedric Bixler-Zavala gegenüber einem australischen Radiosender OCTAIIEURON, das fünfte Studioalbum der Band, als „unsere Version eines Akuslikalbums“, was dann natürlich gleich die Runde im Netz gemacht hat. Wir sagen: Wenn die Mars-Volta-Version eines Akustikalbums gerne auch elektrisch sein darf, dann ist OCTA-HEDRON ein Akustikalbum. Aber es ist ruhigerund strukturierter als die vorangegangenen. Die abenteuerlichen, komponierten und konstruierten Wendungen der Songs sind nicht mehr ganz so fordernd, manche Teile mancher Lieder („Teflon“) könnten durchaus als normale Rocksongs durchgehen. Die Ballade „Since We’ve Been Wrong“ am Anfang der Platte, die ihre Balladcnhaftigkeit erstaunlicherweise über die ganze Distanz des Songs halten darf, ohne zu einem Free-Form-Freakout zu werden, ist beispielhaft für Album Nummer 5 von The Mars Volta – irgendwo zwischen Mittelalter-Folk und dem Mike Oldfield der OMMADAWN-Phase. Das ist Musik aus dem Setzkasten – wer vertraut ist mit dem umfangreichen üngeren Solowerk von Songwriter und Gitarrist Omar Rodn’guez-Lopez, wird ein paar bekannte Soundpatterns zwischen Ambient und hoher Experimentierfreude begrüßen können. Die aber sind in die zugänglichsten Lieder eingebettet, die The Mars Volta je geschrieben haben. OCTAHEDRON ist das Album für alle, die diese Band schon immer gut finden wollten, denen das aber bisher nicht gelungen ist.

VÖ: 19.6. www. riivsiutce.com