The Men They Couldn’t Hang – Majestic Grill
Und noch immer baumeln sie nicht am Galgen. Die ungehobelten Folkrocker ziehen mit 16 Tracks aus den Jahren 1984 bis 1997 eine Zwischenbilanz, die sich hören lassen kann. Galten die Pogues als die Sex Pistols des UK-Folk, so könnte man die „umgehängten Männer“ eher mit The Clash vergleichen. Mit Fiedel, Flöte und Mandoline zeigten The Men They Couldn’t Hang zwar stets folkloristische Nähe, doch ihre Songs dreschen sie meist mit ungestümer Rock-Energie herunter. Besonders live. Eine Compilation war also längst überfällig. Verfolgt man nun die ausgewählten Songs von den Anfängen bis zur Gegenwart, fällt ein Trend zum gemäßigten Pop auf. Das sollte nicht als Kritik mißverstanden werden. Frühwerke wie „Ironmasters“ oder „The Ghosts Of Cable Street“ starten natürlich als verschwitzte und pöbelig genölte Hymnen-Rocker durch. Die Lieder der letzten Jahren zeigen sich da schon gesetzter, doch deswegen noch lange nicht selbstzufrieden: „Nightbird“ und „Our Day“ entfernen sich zunehmend vom Kelten-Folk-Image, ohne deswegen ihren rauhen Pop-Charme zu verlieren. Wem es bis jetzt noch nicht klar war: MAJESTIC GRILL zeigt den weiten Vorsprung vor billigen Epigonen à la Fiddler’s Green.
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