The Monkees – The Monkees More Of The Monkees
Was in den Swinging Sixties für jeden „ernsthaften“ Musikfan ganzlich Tabu war, erfreut sich vier Jahrzehnte später Ikonenstatus: The Monkees, ein für die gleichnamige TV-Serie von den Produzenten Bob Rafelson und Bert Schneider gecastetes Quartett, das mit zweideutigem Humor, viel Klamauk und flottem Pop die Beat-Ära in 52 halbstündigen Episoden fein säuberlich ironisierte. Musiker aus dieser Zeit – von den Beatles über Frank Zappa bis hin zu Jimi Hendrix -, weit weniger geschmäcklerisch als der durchschnittliche Konsument, liebten sowohl die wöchentlich gesendeten TV-Abenteuer als auch die sich aus einem riesigen Genre-Pool bedienende Affen-Musik. Der pure Power-Pop-Enthusiasmus der Monkees hat dem Zahn der Zeit recht schadlos überstanden. Sicherlich einer der Gründe, warum die Truppe noch heute Fans für sich gewinnen kann, die zum Zeitpunkt der Erstausstrahlung noch nicht einmal geboren waren. Auf keinem der insgesamt acht Originalalben kam das allerdings mehr zum Ausdruck als auf dem nun in Deluxe-Edition aufgelegten Debüt und dessen Nachfolger: Der wenige Wochen nach dem Start der Fernseh-Reihe auf den Markt geworfene, sich auf Platz eins der US- und UK-Charts platzierende Erstling THE MONKEES eröffnet satt mit „(Theme From] The Monkees“. hält die Zügel gespannt mit der kraftvollen Beatles-Reminiszens „Tomorrow’s Gonna Be Another Day“, Teenschwarm Davy Jones‘ Schmalzballade „I Wanna Be Free“ und Gitarrist Michael Nesmiths Bluegrass-Pastiche“.Papa Gene’s Blues“. Der erste Single-Millionenseller „Last Train To Clarksville‘ zündet 40 Jahre später noch mit countryeskem Twang wie in jener Oktoberwoche 1966, als er auf den Markt kam. Dass die Monkees einen echten LSD-Trip von einem normalen Stück Würfelzucker zu unterscheiden wussten, unterstreichen sie mit der Halluzinogen-Hymne „Take A Giant Step“ und dem psychdelischen Texas-Stomp „Sweet Young Thing . Einen ganz ähnlichen Zuschnitt liefert das nur drei Monate später nachgeschobene more of the monkees. Bassist PeterTorkdebütierte mit dem abgedrehten Flower-Power-Kaleidoskop „YourAuntie Grizelda“, das von Schlagzeuger Micky Dolenz ironisch interpretierte „Mary, Mary“ wurde Jahrzehnte später großzügig von der Bloodhound Gang gesampelt. Für das rüde-ruppig scheppernde „ll’m Not Your) Stepping Stone“ waren sich selbst die Sex Pistols nicht zu schade, eine rudimentäre Coverversion ins eigene Repertoire zu hieven.
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