The North Will Rise Again

„Oral history“ der möglicherweise wichtigsten aller Popstädte.

Geschichte erzählen zu lassen von denen, die sie gemacht haben und dabei waren, ist ein etwas suspekter Ansatz (man weiß ja, wie gerne Menschen schwindeln). Aber die Ergebnisse sind oft erstaunlich, amüsant und in Kombination doch wieder stichhaltig, man denke etwa an „Plcase Kill Me“ von Legs McNeil und Gillian McCain, dem John Robb (im Nebenberuf Sänger der Hooligan-Band Goldblade) den ebenso spannenden Band „Punk Rock“ hinterherschickte. Nun widmet sich Robb seiner Heimatstadt, und da ist er nicht der Erste. Dass sich über Manchester popmusikalisch noch was erzählen lässt, was nicht bereits erzählt ist, spricht für den Autor, dem es in gut 150 Interviews gelang, den üblichen Verdächtigen (Mornssey, Gallagher, Ryder, Marr, Mark E. Smith) und einigen Randfiguren neben dem Üblichen viel amüsantes nie Gehörtes aus der Erinnerung zu leiern – und die eine oder andere Einsicht, etwa wenn Ian Brown erzählt, er habe „die meiste Zeit in einer anderen Tonart gesungen“ als die Stone Roses spielten. Die letzten zehn Jahre sind im Memoirenchor unterrepräsentiert, aber das liegt wohl an ihnen selbst.

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