THe Offspring, Köln, Palladium
Souveräne Show, solide Vorstellung. Die ganz großen Überraschungen bleiben bei den Pop-Punks aber aus. Auf den Auftritt von The Offspring müssen die 4000 Fans im Palladium lange warten. Erst nach zwei Vorgruppen kommt das Quartett, verstärkt durch zwei Percussionisten, auf die Bühne. Nach einem Intro vom Band (Donnergrollen und „Tiere des Urwalds“) gibt es die erste knackige One-Two-Three-Four-Gedenkminute für die seligen Ramones, mit dem kleinen Unterschied, dass die Offspring-Klopfer im Schnitt dreieinhalb und nicht zwei Minuten dauern. Die Haudrauf-Musik mit eingebautem Pop-Appeal hat ihre brillanten Momente („Pretty Fly for A White Guy“), und im Gegensatz zu den eher schlicht gestrickten ersten Alben hat sich die Band enwickelt. Die Gast-Trommler (einer versteckt sich in einer Garage mit Rolltor, das nur bei Bedarf kurz hochfährt) sorgen für konstanttreibenden Rhythmus, es gibt schneidende Bass-Intros und ein paar überraschende Breaks, die aus der Sicht von Punk-Puristen wahrscheinlich unter Pink-Floyd-Verdacht stehen. Sing« Daxter Holland riadigt seinen Job mit kühler Routine-mit Sonnenbrille, blondierten Haaren und Muskel-Shirt ist Gitarrist Noodles der einzige Musiker, der erkennbar als vermögender „Rockstar“ gestylt ist. Leider hat ersieh auch einige breitbeinige Stadionrock-Posen angewöhnt, für die er Richie Sambora fairerweise ein paar Tantiemen überweisen sollte. Wenigstens dauern seine Andeutungen eines Gitarrensolos immer nur wenige Sekunden. Offspring präsentieren sich als kompakte Einheit, die an diesem Abend aber auch auf Überstunden keinen Bock haben. Als das reguläre Set mit „Seif Esteem“ seinen vorhersehbaren Schluss- und Höhepunkt erreicht, ist gerade eine Stunde vergangen. Obwohl Offtprtng im Herbit mit einer Quizshow auf ihrer Homepage eine Million US-Dollar an ihre Fans verjuxt haben, ist noch genug Kohle vorhanden für ein paar Scherzartikel: Ein dichtes künstliches Schneegestöber rieselt von der Empore in den Saal hinab, und auch eine Seifenblasen-Maschine spuckt Bubbles im großen Stil aus. Die Backstreet Boys-Puppen, die Offspring 1999 beim Bizarre-Festival noch auf offener Bühne geschändet hatten, sind allerdings nicht mehr am Start-irgendwie logisch, denn für subtile Spaße dieser Art ist in diesem Jahr Kollege Eminem zuständig.
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