The Orb

No Sounds Are Out Of Bounds

Cooking Vinyl/Sony

Selbst-Hommage der trippigen Techno’n’Dub-Pioniere.

Alex Paterson war nie ein Minimalist, doch zuletzt hatte er The Orb im Studio auf dem Boden gehalten: Zusammen mit „floating member“ Thomas Fehlmann entstanden ruhigere Werke, das letzte hieß CHILL OUT, WORLD!, das Shirt zur Platte ziehe ich mir nach jedem Trump-Tweet über. Nun jedoch ist 2018 ein The Orb-Jubiläumsjahr, vor 30 Jahren entstanden die ersten Demos. Paterson hat NO SOUNDS ARE OUT OF BOUND daher als Großwerk konzipiert, mit vielen Gästen wie Jah Wobble, Youth und Roger Eno – und als eine Hommage an das eigene Werk.

The Orb haben in den 90er-Jahren den britischen Techno auf die Felder geführt, sie haben ihn mit Pop-Vocals und Dub-Bässen, Psychedelik und Humor angereichert. Super sind The Orb, wenn man sie leicht betäubt auf der Wiese hört. Zuhause und bei klarem Kopf erkennt man leider, dass nicht alles, was Paterson hier verbinden will, zusammenpasst. Das „Unlogische auf sein Weise logisch machen“ sei ihm hier gelungen, steht im Info. Doch das stimmt größtenteils nicht, die Teile kleben häufig ungelenk aneinander, der Beat als verbindendes Element reicht nicht aus.

„Pillow Fight @ Shag Mountain“ (da ist er, der Humor) zum Beispiel wackelt von Part zu Part, selbst der Bass vom Dub-Meister Jah Wobble verliert sich im Raum der Möglichkeiten. Das beste Stück „Doughnuts Forever“ erinnert an die ruhigen Momente der Avalanches, „Ununited States“ ist ein ziemlich dünner Kommentar zur weltpolitischen Lage, klingt entsprechend unbehaglich, überführt aber mit großem Piano und Trompeten zum Finale: „Soul Planet“, 15 Minuten lang, zwischen Soul und Ambient, Eno und Pink Floyd.

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