The Pogues – Rum, Sodomy & The Lash
Schüchtern vorbereitet, von Bands wie Aztec Camera mit den Weihen „postmodernen“ Popfeelings versehen, blüht in Großbritannien und Irland wieder der Folk. Bands wie die irischen Pogues sind mächtig angesagt, und nach ihrem Debüt-Album Red Roses For Me liegt nun mit Rum, Sodomy & The Lash bereits der zweite Streich von Pogues-Chef Shane MacGowan und seinen Jungs vor. Die neue Folk-Welle kann rollen. Oder?
Zunächst klingen die forschen Pogues nämlich recht traditionell, was auch so abwegig nicht ist. Schließlich bringen sie auf ihrem neuen Album auch drei Traditionais, sprich Volkslieder. Hinzu kommen zwei Klassiker, Eric Bogles „Wältzing Mathilda“ und Ewan MacColls „Dirty Old Town“, das allerdings recht beiläufig behandelt wird. Die eigenen Pogues-Songs schließlich, knüpfen nahtlos, whisky- und melancholiegeschwängert, an.
Also, wo bleibt der Stachel? Obendrein singt Shane MacGowan auch noch haargenau in der gleichen Tonlage wie der formidable Luke Kelly, der struppige Rotschopf der seligen Dubliners, und spätestens jetzt stellt man fest: Sooo viel verstaubter waren die bärtigen Barden auch nicht!
Aber macht nichts: Rum, Sodomy & The Lash ist ein feines Album geworden. Elvis Costello hat fein produziert, und alle haben sicher einen Heidenspaß dabei gehabt. Aber wer auf die Pogues abfährt, sollte doch mal die alten Dubliners-Platten hervorkramen…
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