The Primitives – Lovely
Noch ist England nicht verloren! Mußte man in letzter Zeit verstärkt um den Massen-Musikgeschmack des Inselvolks fürchten, der sich immer mehr bundesdeutschen Niederungen näherte, so nährt der Charts-Erfolg der Primitives neue Hoffnungen. Natürlich ist auch dies eine Retro-Geschichte – aber eine gute. Da werden Erinnerungen geweckt: an den Beat/die Melodien der Sixties, an die frühen Blondie (nicht nur weil Sängerin Tracey eben jene Haarfarbe ihr eigen nennt), an die milderen Psychedelia-Ausläufer, hier glänzend umgesetzt mit „Shadow“. Doch mit Nostalgie oder Revival haben The Primitives nichts zu tun, denn ihr Wissen um die Existenz & die Tugenden eines POP-Songs muß sich nicht um schale Zeit-Fragen scheren. The Primitives beweisen dies eins ums andere Mal – immer schön knapp, im besten Sinne des Wortes cotchy. Und sie klingen einfach großartig: die Gitarren, der Gesang, die ganze Ausstrahlung – Musik zum Jünger-Werden. So oder so.
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