The Ramones – Vier Re-Releases

Dass die ersten vier Alben der Ramones in jeden Haushalt, „Blitzkrieg Bop“ und „Sheena 1s A Punk Rocker“, „Rockaway Beach“ sowie „Teenage Lobotomy“ und wasweißichnoch in jede Jukebox gehören und die Lederjacken-Gang uns die 70er rettete – keine Frage. Richtig istaberauch: Kaum einer traute seinen Ohren, als er zum ersten Mal END OF THE CENTURY, 4 Sterne, hörte, das 1980 erschienene fünfte Ramones-Studioalbum, und die Bläser und die Streicher und all das andere Zeug, mit dem Produzent Phil Spector seine „Wall of Sound“ mauerte. Ramones go mainstream? Schon, aber Songs wie „Do You Remember Rock’n’Roll Radio“, „The Return Of Jackie And Judy“, „Let’s Go“ oder „Rock’n’Roll High School“ versöhnten mit vielem. Abgang Phil Spector, Vorhang auf für Graham Gouldman und PLEASANT DREAMS (1981), 3,5 Sterne, auf dem die Jungs von Anfang an klar machten, „We Want The Airwaves , und ansonsten ihren Rock’n’Roll professionell mit Ersatzteilen aus der Sixties-Garage aufmotzten. Alles in allem: eine super-dupergefällige Scheibe. Einen Tiefpunkt markierte dann zwei Jahre später SUBTERRANEAN JUNGLE, 3 Sterne. Es kriselte bei den Aufnahmen – communication breakdown und so: Marky schmiss die Stöcke hin, ein Song heißt „Psycho Therapy“, das Chambers-Brothers-Cover „Time Has Come Today“ nahm mit einer Spielzeit von viereinhalb Minuten fast epische Ausmaße an. Egal, denn danach war Schluss mit Mainstream. Mit TOO TOUGH TO DIE, 4 Sterne, gelang ihnen 1984 eine Rückkehr zu (fast) alter Form. Die Songs hauten richtig hin, für Marky saß Ritchie an den Drums, und so heiß wie auf „Wart Hog“ oder „Danger Zone‘ hatten die vier Lederjacken lange nicht mehr geklungen. Auch der zweite Schwung von Ramones-Rereleases kommt mit reichlich Bonustracks und klugen Linernotes, klingt cool wie Coney Island und beweist eines: Eine richtig schlechte Platte haben die Ramones niemals gemacht.

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