The Residents -Stars and Hank forever
Das zweite Album der Band aus San Francisco in ihrer Serie „Amerikanische Komponisten“ bringt eine Seite Songs von Country & Western-Innovator Hank Williams und eine Seite patriotische Märsche von John Philip Sousa; beide natürlich im üblichen, verschrobenen Residents-Stil- Manchmal fragt man sich, ob Konzeptionalitüt so gewollt sein muß. Die echte Avantgarde muß nichts demonstrieren -— sie ist es.
Als pazifistischer Mensch habe ich in meinem Leben noch nicht allzu viele Märsche gehört, aber die Residents interpretieren Sousas‘ Musik so interessant, daß ich Lust auf mehr bekomme.
Wenn man die grausige Message von „Stars And Stripes Forever“ mal beiseite läßt, ist das tatsächlich eine gute Nummer mit komplexen Rhythmen und Tonfarben. Und was die Residents daraus machen, ist durchaus hörenswert.
Andererseits hören sich ihre Hank Williams-Country-Songs wie mörderische Sub-Velvet Underground Trauermärsche an; und falls Hank Willianis Jr. mal nach Kalifornien kommt, dürfte er wohl mit einem Cowboy-Stiefel in ihre üher-intellektuellen Arsche treten.
Das Problem ist hier dasselbe wie bei Nick Caves langweiligem Album mit Coverversionen: Das Material ist zu vertraut, um ein Remake zu überleben. In Caves Fall kannten allerdings viele der schwärmenden Kritiker die Originale gar nicht, also werden sie dieses Zeug vielleicht auch in den Himmel loben…?
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