The Rolling Stones – Singles 1968-1971

Letzter Teil der CD-Singles-Box-Trilogie der größten Rock’n’Roll-Band der Welt, diesmal neun 45er bzw. EPs (plus eine Bonus-DVD „Live On The Ed Sullivan Show“) umfassend, natürlich stilecht mit Miniaturreplicas der Originalcover, dazu ein 28seitiges Booklet. Poster, Fotokarten, kurz: alles, was das Herz begehrt. Doch täte es der unerreichten Klasse dieser 22 Songs keinerlei Abbruch, böte man sie in einem handbeschrifteten Pappkarton des Pizzaservices um die Ecke feil: Denn wir haben es bei dieser Sammlung mit nichts Geringerem als mit der Essenz des Rock’n’Roll zu tun (auch wenn im Digitalformat naturgemäß die Magie, die Grandezza, die Unmittelbarkeit der Vinyl-Originale fehlen): „Jumpin‘ Jack Flash“, „Street Fighting Man“, „Honky Tonk Women“, „Brown Sugar“, „Wild Horses“, „Sympathy For The Devil“ im Original und in drei verwegenen Remixen. Jaggers „Memo From Turner“ aus dem Film Performance. Himmlische „B-Seiten“ wie „No Expectations“, „You Can’t Always Get What You Want“, „Bitch“ und „Sway“. Die Rolling Stones steckten damals in einer der schwierigsten Phasen ihrer Karriere: Ihr Psychedelic-Pop-Werk THEIR SATANIC MAJESTIES REQUEST war von der Kritik in Grund und Boden geschrieben worden. Dazu kam der Fall Brian Jones. Das Altamont-Desaster. Drogenprozesse. Inmitten all dieses Wahnwitzes reihten Mick ’n‘ Keef und Co. Geniestreich an Geniestreich, schufen klapprige, fahrige, fiebrige, aufrecht lärmende, trunken torkelnde, unsterbliche Klassiker in Serie. Doch es ist dies auch ein Abschied: Das Ende der Decca-Ära markierte in gewisser Weise das Ende der Rolling Stones als Singles-Band – obwohl sie danach noch manch Solitäres im Seven-Inch-Format veröffentlichten. Alsbald indes sollte ein fahler Morgen dämmern und den Blick freigeben auf ein anfangs sträflich mißverstandenes, ein irritierendes, narkotisches Jahrhundertalbum. Sein Titel: EXILE ON MAIN ST.

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