The Soft Pack :: Strapped

Mexican Summer/Coop/Universal

California über alles: Post-Punk-Pop mit sonnigem Gemüt

Die Schulfreunde Matty McLoughlin und Matt Lamkin nannten ihre erste Band The Muslims. Sie spielten in San Diego in der Sonne, waren jung und brauchten Geld. Sie wollten keinen Ärger. Nach Protesten sowohl jüdischer als auch muslimischer Verbände und nach pausenlosen Taliban- und Terrorwitzen in ihren Konzerten, debütierten sie 2009 unter dem Namen The Soft mit The Soft Pack, einem heiteren Punkalbum. Fürs Protokoll erklärten sie den neuen Namen mit ihrem manierlichen Betragen. Andererseits steht Soft Pack für ein Sexspielzeug mit hohem Weichmacheranteil. So sind die dauerpubertierenden Gitarrenbands von heute: mit den Traditionen ungezogener Musik vertraut, aber auf Harmonie bedacht. Und so ist auch das zweite Album von The Soft Pack wieder eine einzige Freude. Zwei Gitarren, Schlagzeug, Bass, Gesang, gelegentlich ein Bläsersatz und reichlich Hall. Man hört, was sie in ihrer Freizeit hören: The Replacements und The Fall, The Barracudas und The Strokes, die älteren und jüngeren Bands mit „The“. Drei Jahre haben sie für Strapped gebraucht. Aus 80 Demos filterten sie 30 brauchbare heraus und daraus wiederum ihre zwölf schönsten Stücke. Sorgfältig beachten sie die Drei-Minuten-Grenze. Bis zu „Captain Ace“ am Schluss, da hören sie erst nach sieben Minuten auf, über sich selbst erschrocken.

Key Tracks: „Saratoga“, „Bobby Brown“