The Songs Of Bob Dylan Vol. 3 :: May Your Song Always Be Sung

Tribute: Teil drei – und nicht der schlechteste – dieser besonderen Serie

Oh Gott, nicht schon wieder ein Tribute-Album! Und dann noch ausgerechnet dem Mann gewidmet, vor dessen Werk öfter der Hut gelüftet wurde als vor irgendjemandem sonst – den Papst und die Beatles eingeschlossen. Und doch: das hier ist gut, richtig gut. Hier geht es nämlich nicht um vordergründiges Namedropping, hier gibt’s keine schnell hingehunzten Hit-Covers und schon gar kein Füllmaterial, das zwei, drei interessante Arbeiten zum Album aufblasen soll. Hier wurden die originellsten, sensibelsten, eigenwilligsten und auch schönsten Interpretationen von zum Teil reichlich obskuren Dylan-Songs zu einer faszinierenden, spannenden und auch durchhörbaren Doppel-CD kompiliert. Ein paar wenige Namen unter den 30 Musikern, die man kennt: Rick Danko, Chris Whitley, Julian Dawson, Elliott Murphy, Hederos & Hellberg. Nicht eben die Stützen der Verkaufslisten, aber respektable und verdiente Zeitgenossen allemal. Interessant wird May Your Song Always Be Sung Vol. 3 aber durch die Nobodies, die völlig Unbekannten, die zum Teil noch nicht mal eine eigenen Platte herausgebracht haben. Leute wie der Jenaer Songwriter Ronald Born, der „Black Diamond Bay“ von Desire zurückklampft in frühe Café Wha?-Tage. Oder die junge Schwedin Elin Sigvardsson, die durch ein warmherziges „You’re A Big Girl Now“ bezaubert. Ansonsten: Schon mal von Two Approaching Riders gehört? Oder Onlinedrawing? Oder Tankelaus Tid? Nein? Sollten Sie aber. Fast nur Bemerkenswertes gibt es hier zu entdecken, nur da und dort Konventionelleres. Obendrein lassen einen viele der teils exklusiv für diese Kopplung eingespielten Songs das Werk des Meisters völlig neu entdecken man muss nur, verdammt nochmal, die Ohren aufmachen.

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