The Sound – Jeopardy

Wer Musik aus dem Dunstkreis von U 2, Echo & The Bunnymen oder den Associates mag, findet hier weitere Vertreter dieser Richtung, der schon wieder ein (seltsamer) Stempel aufgedrückt wird: New Psychedelia. Die Londoner Vorstadtmusikanten aus Wimbledon müßten eigentlich nur gesenkten Hauptes umhergehen – aufgrund all der Lorbeerkränze, die ihnen von der britischen Fachpresse bislang umgehängt worden sind. So ist die LP stellenweise zu einem Kampf um den aufrechten Gang geraten. Doch verfügen Adrian Borland, Miss Bi Marshall, Graham Green und Michael Dudley über ausreichend Ideen und Durchschlagskraft, um diese Konfrontation zu ihren Gunsten zu entscheiden. Verschleppt-kühle Songs (viel BaßDrum-Arbeit) werden zu Ruhepunkten zwischen schrillen, schnellen Ritten wie „Heyday“, „Heartland“ oder „Words Fail Me“. Fast durchgehend schroffe Gitarrenpartien drücken den Synthi letztlich doch in die Ecke, wo er hingehört. Borlands zumeist hohle, brüchige Stimme ist gewiß nicht erste Wahl, seine A rtzu singen jedoch paßt exakt in diesen Sound, so what?!Die Band ist mehr denn ein bloßes Echo der Bunnymen, eine endgültige Eigenidentität aber muß sie mit der zweiten LP belegen. Erst dann könnte der fünfte Stern fällig werden.