The Thorns – The Thorns
Folkrock: Drei profilierte US-Songwriter singen wie die Engelchen.
Eine simple Idee – ein verblüffendes Ergebnis: Shawn Mullins, Peter Droge und Matthew Sweet, als Solokünstler leidlich erfolgreich, machen gemeinsame Sache. Auf der südkalifornischen Ranch eines Freundes nahmen sie eine Auszeit von der eigenen Karriere und rauften sich zusammen – offenbar nicht ganz einfach für die drei ausgeprägten Individualisten. Mullins jedenfalls berichtet, dass man erst lernen musste, das eigene Ego in Schach zu halten. Ein lohnendes Unterfangen: The Thorns ist das wohl charmanteste, warmherzigste und einschmeichelndste Stück Musik, das seit den frühen Tagen von Crosby, Stills & Nash, Eagles oder Poco aus diesem gesegneten Teil der Welt zu uns rübergekommen ist. Die 13 Songs bestechen durch detailliert ausgearbeitete Gesangsharmonien und geradezu pathologische Melodieseligkeit. Auf die Gefahr hin, gelegentlich ins Südliche abzugleiten, haben Mullins, Droge und Sweet nicht nur die Refrains, sondern auch die Strophen gesanglich bis ins kleinste Detail ausgearbeitet – ein Prinzip, dass andere in dieser Konsequenz bislang nicht versucht haben. Das Ergebnis: ein ganz eigener, absolut identifizierbarer Ensemblesound. Die Instrumentalarrangements sind denn auch zurückhaltend, basieren auf akustischen Gitarren und dezenten Rhythmen, bleiben im leichtfüßigen Folkidiom. Derzeit touren die Drei mit ihren Freunden von den Jayhawks durch die USA. Hoffentlich erbarmt sich ein Booker und bringt dieses himmlische Paket bald nach Europa.
>>> www.thethorns.com
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