The Waitresses – Bruiseology

BRUISEOLOGY ist das zweite Album der Waitresses aus Akron/Ohio (ihr Debüt von ’81 hieß WASN’T TOMORROW WONDERFUL) – jene Unterhaltungsgruppe mit den kopflastigen Textpassagen, die der Gitarrist Chris Butler für sein weibliches Sprachrohr, die Sängerin Patty Donahue, dichtet. Die fröhliche Wissenschaft von Butler hat immer wieder das eine Thema: neurotische Kommentare zur Lage der Frau in Amerika und zur Lage der Eigenliebe.

Wenn die B-52’s mit ihren heiteren Tanzweisen die Fans von Strandfilmen und billigen Horrorstreifen ansprechen, dann dürften die Waitresses entsprechendes für alle Woody-Allen-Kinogänger tun. Ernstgemeinter Humor auf dem Weg zur Selbsterkenntnis, ohne das Ziel jemals wirklich zu erreichen. So viel zur Theorie.

Die Musik auf BRUISEOLOGY hängt zwischen schrägen Rock-Elementen, geraden Funk-Passagen und einigen Ska-Beat-Resten. Dominierende Instrumente sind der schwere/pumpende Baß von Tracy Wormworth, das lustige Saxophonspiel von Mars Williams, das dicke Schlagzeug des Billy Ficca. Dazwischen kleben die spastischen Gitarrenriffs von Butler Im Ganzen ist der Sound viel schwerer, dicker, direkter als auf der Debüt-LP – dies mag am Produzenten Hugh Padgham (er arbeitete u. a. mit Police) liegen, der BRUISEOLOGY zu einem englischen Hit-Sound verholfen hat. Mir gefiel die Leichtigkeit, das freiere Spiel auf WASN’T TOMORROW WONDERFUL besser.