The Walkabouts – Devil’s Road

Nach sechs Alben für Sub Pop sind jetzt auch die Walkabouts bei einem Major-Label gelandet. Mit dem Wechsel vom Indie zum Major verhält es sich wie mit dem Wechsel vom No Name-Produkt zum Marken-Weinbrand: So groß können die Unterschiede ja nicht sein, oder? Groß nicht, aber fein. Die Walkabouts arbeiten immer noch am perfekten Song zwischen Folk, Country und Klagelied — als Ballade und Mid-Tempo-Nummer. Feiner Unterschied Nummer 1: Im Gegensatz zu früher wirken die Stücke jetzt stärker konzipiert und durcharrangiert. Feiner Unterschied Nummer 2: Durch den Major-Deal steht der Band jetzt mehr Geld für die Aufnahmen zur Verfügung. Geld, mit dem man zum Beispiel das Warschauer Philharmonieorchester bezahlen kann, das bei einigen Stücken süßliche Streichersätze beisteuert. Weniger wäre mehr gewesen — wie es Chris Eckman und Carla Torgerson auf ihren Alben als Duo Chris & Carla immer wieder gerne unter Beweis stellen. Trotzdem kann auch das zeitweilige Abgleiten der Walkabouts in bombastische Gefilde nicht darüber hinwegtäuschen, daß es sich bei DEVIL’S ROAD um das reife Werk exzellenter Songschreiber handelt. Songs wie ‚The Light Will Stay On‘, ‚The Leaving Kind‘ und ‚Forgiveness Song‘ dürften als klingende Beweise genügen.