Thee Silyer Mt. Zion Memorial Orchestra & Tra-La-La Band – Blues for thirteen Moons

Bei der ganzen Euphorie um die „neue“ kanadische Songwriter-Szene wird gerne vergessen, dass dieses Land in den 90ern einen nicht unwesentlichen Beitrag zum Post Rock geleistet hat. Zuvorderst waren das Godspeed You! Black Emperor, deren Musik im Gegensatz zu der ihrer amerikanischen Kollegen (Tortoise, The Sea&Cake)-nicht in jazzy gemeinte Frickeleien mündete, sondern sich im Malen von epischen Songbildern und in der Gestaltung mächtiger Tongebäude gefiel.Jedes neue Album von Thee Silver Mt. Zion Memorial Orchestra & Tra-La-La-Band ist ein willkommener Anlass, daran zu erinnern. Die Band wurde 1999 von drei Mitgliedern von Godspeed You! Black Emperor-Gitarrist, Pianist und Sänger Efrim Menuck, Geigerin Sophie Trudeau und BassistThierryAmar-als Nebenprojekt gegründet, hat aber heute, da Godspeed auf Eis liegt, den Status eines Hauptprojekts. Album Nummer 5 setzt die Entwicklung vom Instrumental zum Song fort. Bis auf den in zwölf Tracks unterteilten, gut 70-sekündigen Sinuston am Anfang ist keines der Stücke auf 13 blues for thirteen moons kürzer als 13 Minuten. Erstaunlicherweise fransen diese Songs niemals aus. Obwohl die Gefahr bei über zehnminütigen Tracks, die einer inneren Dramaturgie folgend von Richtungs- und Stimmungswechseln dominiert werden, durchaus besteht. „1.000,000 Died To Make This Sound“ beginnt wie ein jüngerer Low-Song, wird entschleunigter Punk und minimalistischer Urban-Blues. „13 Blues For Thirteen Moons“ kreist um ein schweres.quälend langsames Bluesriff.“Black Waters Blowed /Engine Broke Blues“ ist heavy Zeitlupenblues, der zur richtigen Zeit von freiformalem Noise der vier Streicher und zwei Gitarren aufgeweckt wird, bis aus dem Krach ein sakraler Gesang entsteht, der im hymnischen Aufbäumen endet. Das ist Blues, wenn der Blues als Klagelied verstanden wird. Thee Silver Mt. Zion raubendem Blues seine schwarzen Wurzeln, verweigern ihm gleichzeitig den keimfreien Klarlack der weißen Mainstream-Variante und positionieren ihn in einer kunstvoll dekorierten Zwischenwelt.

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