Theo Parrish – First Floor
Was ist schöner als ein gutes Album? (Zwei, Holgi, hihihi – Anm. d. Red.) Eines, das zwei Funktionen erfüllt und neben bester Musik auch noch Verwirrung und die Unmöglichkeit einer Kategorisierung in die Welt transportiert. Fast bin ich versucht von Edutainment zu sprechen, auch wenn Theo Parrish gar keine Texte hat. Dies ist nämlich House, im Prinzip jedenfalls. Ein House allerdings, der so atmosphärisch, so dicht, so flirrendfließend und space-jazzig ist, daß neben Chicago/Detroit/New York, den Brutstätten des hedonistischen Bums, in gleichem Maße der Geist von Pharoah Sanders oder Sun Ra aus diesem Tonträger spricht. Die Koordinaten,aus denen Parrish entspringt, weisen den Weg: Der kontroverse House-Guru Moodyman ist sein Freund und Mentor, Detroit seine Heimat. Bezeichnenderweise funktioniert FIRST FLOOR vielmehr als Gesamtwerk denn im Song-Kontext, eine lange, teilweise anstrengende, teilweise tanzbare Reise aus dicht verwobenen Jazz- und Sound-Partikeln,die, wenn man sich darauf einläßt, komplett gefangen nimmt. Und das, wohlgemerkt, nicht im Club, sondern zu Hause.
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