Three Mile Pilot – Another Desert Another Sea
Time Waits For No One! Ein Spruch, der vor allem im Rockbusiness gültig ist. Eben noch „The Next Big Thing“, im nächsten Moment aus den Rängen der Unterhaltungsindustrie gepurzelt. Genau so erging es Three Mile Pilot aus San Diego. Nach einem vielversprechenden Indie-Debüt 1992 in der Grunge-Hoch-Zeit blitzschnell vom Geffen-Imperium eingekauft, sah es mit dem Nachfolger THE CHIEF ASSASSIN TO THE SINISTER angesichts euphorischer Kritiken ganz nach einem Triumphzug aus. Doch die Zeitbombe zündete nicht und die Band wurde beim Post-Nirvana-Reinemachen der Majors gleich mit weggewischt. Glücklicherweise leben manche Leichen ja bekanntlich länger und so gibt es jetzt wieder „indie“ – endlich Nachschlag in Sachen intelligenter Rockmusik. Was seinerzeit schon weit über das übliche Wutpotential der Konkurrenz hinausging, läßt sich auch heute kaum auf einen kleinen gemeinsamen Nenner festnageln. Das Trio stellt Piano neben Gitarre und Bass und scheut sich nicht vor epischer Breite. Als Vergleichspunkte gehen Built To Spill oder Flaming Lips durch,die ja auch als Meister im cleveren Ausbalancieren von Sound und Song gelten. Leicht machen es Three Mile Pilot den Zuhörern nicht. Verschachtelt und um mehrere Ecken gedreht entfalten ihre Songs bei längerem Hören erstaunliche Ohrwurm-Qualitäten. Ob jetzt die Reihe wieder an den Majors ist?
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