Throw That Beat! – Sex Tiger
Sprechen wir über Pop, wie er mitreißender kaum sein kann. Kantig aber melodiös, tückisch aber voller berauschender Refrains. Treibende Melodien und fräsende Gitarren zu teilweise gar orchestralem Sound nehmen vom ersten Ton an gefangen. Hin und wieder ein freches, naives Keyboard-Geklimper, einen Hauch von NDW verbreitend und jederzeit zum Schmunzeln bringend. Das hat was! Und die sollen wirklich aus Nürnberg sein? Kaum zu glauben! Während nicht wenige anspruchsvolle deutsche Acts – Talent hin oder her – aufgrund zu „deutscher“ Produktionen am Stock gehen, mischt das Quintett aus der Bratwurst-Metropole auch weit über die Landesgrenzen hinaus fleißig mit. Es wäre zu einfach, dies allein dem Geschick Clarence Ofwermans, hauptberuflich für Roxette hinter den Reglern, oder gar den englischen Texten der Truppe zuzuschreiben. Um auf dem hauptsächlich von anglo-amerikanischen Acts beherrschten Pop-Sektor für frischen Wind zu sorgen, bedarf es schon einer gesunden Portion Frechheit und Selbstbewußtsein. Und daran mangelt es Throw That Beat!, die uns mit ihrem SEX TIGER definitiv ein Stück des verloren geglaubten Sommers zurückgeben, gewiß nicht. Den grausamen ‚Mein Boyfriend hat Kopfweh‘-Texteinstieg zum einzigen und ansonsten hervorragenden Song in deutscher Sprache, ‚007 Sehen‘, hätte man sich jedoch wirklich sparen können. Ein Schönheitsfehler, der zu verzeihen leicht fällt!
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