Tigerbeat – 13 Songs
Der Teufel hat den Schnaps gemacht. Diese an den Theken der Welt nicht zu unterschätzende Erkenntnis ver-I danken wir Udo Jürgens, und es gestaltet das Leben unzweifelhaft nicht schwieriger, wenn gewisse Zuständigkeitsbereiche und das ein oder andere Verursacherprinzip geklärt sind. Tigerbeat zum Beispiel sind innerhalb der Stadtgrenzen Hamburgs schon bekannt – „Hamburgs hottest“, hat mal einer geschrieben, wohl wegen der Alliteration, und ihre Sache ist vor allem die hier: Zwei-bis-drei-Riff-Gitarren-Rodeo. In allerlei Spielarten. Tigerbeat lieben den Rock’n’Roll, haben den Rhythm’n‘ Blues auf dem Bierdeckel, parken ihren Ford Granada mal in, mal vor der Garage und haben auf ihrem zweiten Album 13 songs Vocals auf den Stimmbändern, die sich ohne lange Fackelei im Hirn einnisten. „Intro 2″ ist so ein zünftiges Einszwanzig-Gaspedal-Lied, das trotz seines Tempos angenehm an den Stoizismus von Queens Of The Stone Age erinnert, und auch der gekonnt holpernde Rhythmus von“.Whaf Cha Gonna Do?“ fährt einem unweigerlich angenehm in die Lenden. Wohl geraten ist auch „Beat Me Till Im Understand“. ein Song, in dem Tigerbeat ihrem karg inszenierten Retro-Drama einen dicken Stylish-Punkt verpassen und die Beats in Richtung Elektropop kacheln lassen. Einziges, aber lässliches Manko des Tonträgers: Zur Hölle fahren geht für Tigerbeat nur komplett in Ordnung, wenn der Weg dorthin geteert und nicht mit allzu vielen Schlaglöchern behaftet ist. Andererseits: Möglicherweise ist das nur vorausschauend; so ein Ford Granada hat ja üblicherweise schon ein paar Kilometer auf dem Buckel. VÖ: 1.12. >>>
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