Till Brönner :: At The End Of The Day

Universal

Lauer Pop-Jazz ohne den gewissen X-Factor – für die abendliche Bacardi-Rum-Runde auf der Dachterasse.

Till Brönner ist smart. An der Trompete und nun endgültig auch als Sänger. Und vor allem ist er harmoniesüchtig – wenngleich er als Jury-Mitglied bei der Casting-Show „X-Factor“ schon mal den bad boy im Handtaschenformat gegeben hat. Dass er aber so unwiderstehlich ist, wie er sich jetzt auf seinem flauschigen Pop-Jazz-Album at the end of the day zu geben versucht, glaubt wohl nur er selber. Mit zwölf, komplett auf smoothen Wohlfühl-Sound setzenden Songs kuschelt sich Till Brönner penetrant solange ans Gemüt heran, bis man nur noch Reißaus nehmen will. Dabei ist Brönner kein Hit zu heilig. Die Beatles-Ballade „And I Love Her“ wird mit Brasil-Brisen narkotisiert. Und in den auf Candle-Light-Flackern heruntergedimmten Coverversionen von „Human“ (The Human League) und „Space Oddity“ (David Bowie) verklumpt Brönners Marmeladen-Timbre endgültig zu einer einzigen Süß-Masse. Wenigstens beim Jazz-Klassiker „If I Saw You Tomorrow“ spitzt er die Trompetenlippen mal so poetisch wie einst sein Vorbild Chet Baker. Doch im Gegensatz zum James Dean des Jazz bleibt Till Brönner wohl ewig nur ein Schönspieler.

www.tillbroenner.de