Tindersticks – Second Album
Ingre-Sänger Stuart Staples und seine „“Dandies from the underworld“ scheinen direkt einem Roman von Oscar Wilde entsprungen zu sein. Wie in Trance bewegen sie sich nach ihrem grandiosen Debüt erneut durch hypnotische Moll-Melodien, die im direkten Vergleich einen Leonard Cohen als Ausbund an Fröhlichkeit erscheinen lassen. Düstermann Staples raunt mißmutig seine Weisheiten aus einer Hölle, die voller Geigen hängt, während die übrigen Gentlemen an allerlei konventionellen und exotischen Instrumenten hantieren. Eine Atmosphäre wie in einer viktorianischen Villa, wenn um fünf Uhr morgens das Kaminfeuer in der Bibliothek nur noch glimmt, der letzte Whiskey getrunken und das letzte Wort gesprochen ist, während draußen ein trüber Novembertag heraufdämmert. Stimmen tauchen auf und verschwinden wieder, irgendwo perlen Pianoklänge und Streichervorhänge bewegen sich mal sanft, mal heftig in morbid-melancholischen Balladen.
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