Pettys Debütalbum Tom Petty & The Heartbreakers und das Folgewerk You’re Gonna Get It galten in den Jahren 1977/1978 Byrds- wie Stones-Jüngern als Offenbarungen – und als stürmisch bejubelte Kampfansage an den Weicheier-Rock der Peter Framptons dieser Welt. Doch mit besagten Volltreffern hatte der Blonde aus Gainesville, Florida, sein Pulver noch lange nicht verschossen, wie er 1979 auf Damn The Torpedoes, 5 Sterne, eindrucksvoll bewies. „Refugee“, sein vielleicht großartigster unter vielen großartigen Songs, „Here Comes My Girl“, „Don’t Do Me LikeThat“: Ein Knüller jagte den nächsten, derweil sich die Heartbreakers als rock’n’rolligste Rasselbande diesseits der E Street Band präsentierten – und Mike Campbell als einer der besten Gitarristen auf diesem Planeten. Fast auf gleichem Niveau ging’s zwei Jahre später mit Hard Promises, 4 Sterne, weiter: Wieder war der Opener („The Waiting“) vom Allerfeinsten, doch diesmal offenbarte das Material ein paar ungewohnte Schwächen, die freilich Dank der erneut souveränen Herzensbrecher-Performance nicht weiter ins Gewicht fielen. Sehr schön auch: „Insider“, ein Duett mit Fleetwood-Mac-Fee Stevie Nicks. Mit einigen Neuerungen wartete ein Jahr später Long After Dark, 4 Sterne, auf: Ron Blair hatte die Bassgitarre an Howie Epstein weitergereicht, der gleich noch Ohr und Stimme für fein ziselierte harmony vocals mitbrachte. Außerdem flirtete Herr Petty hier derart intensiv mit dem Pop.dass man sich bisweilen an Steve Millers Hitalbum Fly Like An Eagle (ohne den ganzen Elektronik-Schnickschnack) erinnert fühlte. Sei’s drum: „You Got Lucky“, „Deliver Me“ und die anderen Sahnestückchen bieten auch heute noch Genuss ohne Reue. Alle drei Alben wurden jetzt auf CD wiederveröffentlicht, ohne Bonustracks zwar, aber natürlich remastered und deshalb auch von beträchtlichem klanglichen Mehrwert. Fazit: unbedingt empfehlenswert.

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