Tom Petty & The Heartbreakers :: The Last DJ
Rock: Noch dem spröden Vorgänger „Echo“ von 1999 nun ein überraschend poppiges Heartbreakers-Album.
Ein neues Tom Petty-Album? In den Tagen von Kid Rock und Eminem nicht wirklich ein Thema, auch im Musikmagazin Ihres Vertrauens nicht. Nun, dem Rock-Gourmet kann’s wurscht sein, der kann Qualität auch ohne fremde Hilfe erkennen. THE LAST DJ ist ein ganz und gar erstaunliches, überraschendes Album, zumal nach der nicht eben einschmeichelnden Vorstellung, die Petty mit seinen Heartbreakers zuletzt auf ECHO gab. Hier hat’s psychedelisch verspielte Klangmalereien, musikalisch charmante Taschenspielertricks, Streicherornamente satt und jede Menge augenzwinkernde Sixties-Zitate, es grüßen Beatles, Zombies, Beach Boys und der Geist des kalifornischen Garagenpunk. Thematisch hat all diese seinen guten Grund: THE LAST DJ, produziert von George Drakoulias, ist laut Petty so eine Art „audio movie“, dem Album liegt ein lockeres inhaltliches Konzept zugrunde. Petty nimmt das durchkommerzialisierte, marketinghörige Musikbusiness als Metapher für die US-Gesellschaft. THE LAST DJ, „der letzte Discjockey, der noch spielt und sagt, was er für richtig hält“, erzählt die Geschichte vom Alkoholiker-Rockstar John und dessen Freundin Maggie. Und erzählt von besseren Zeiten, als die Bands noch mehrheitlich bestimmte Artikel vor ihren Namen trugen. Folglich schwebt über all diesen wunderbaren Songs – so prägnante hat Petty lange nicht geschrieben – eine dicke Graswolke. Hinreißend altmodisch.
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