Tony Tuff – Tony Tuff
Dies ist das Debüt-Album des mir bisher nicht bekannten jamaikanischen Sängers Tony Tuff. Die Platte, die ursprünglich auf dem Grove-Label (Vivjan „Yabby LJ“ Jackson, Michael Prophet) erschienen ist, orientiert sich stark am traditionellen Reggae, der keineswegs Einflüsse westlicher Musikwelt aufzeigt, wie die Plattenfirma meiner Meinung nach fälschlich behauptet. Besonders Altmeister Ansei Collins an den Keyboards, der erdige Blasersound und gut eingesetzte Dubs tragen zu diesem Roots-Feeling bei. Sieben der neun Stücke hat Tony Tuff selbst geschrieben, bei denen sich zeigt, daß er durchaus Talent besitzt und daß die Veröffentlichung dieser Platte trotz der Unbekanntheit des Namens gerechtfertigt ist. So sehr wie es das Cover andeutet, ist er gar nicht auf Afrika fixiert, im Gegenteil, er verliert sich in dem weit gefaßten Themenbereich oft in recht allgemeine statements, beispielsweise über „Jah Almighty“(von Vivian Jackson, der die LP produziert hat) oder „Rumors Of War“. Aber er hat auch gar nicht die Intentionen eines Yabby U oder Burning Spear, er singt genauso gern über die Liebe. Im Gesangsstil ähnelt Tony Tuff John Holt oder Dennis Brown, dessen „Now I Know“ – neben „Don’t Follow Bad Company“ und „We Want No War“ – das schönste Stück ist. Bestimmt ist die LP, die Tony der Zähe hier gemacht hat, nicht in die Spitzenklasse der Rokkers-Alben einzuordnen, aber sie ist z. B. wesentlich besser als die kürzlich ebenfalls auf Island erschienene LP BLACK ROOTS von Suaar Minott.
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