Townes van Zandt :: Acoustic Blue
Prädikat "besonders lieblos : die x-te posthume Live-CD des Country-Blues-Folk-Troubadours aus Texas.
Genau. Warum nicht mal was Neues? Zum Beispiel eine Live-CD von „the late great Townes van Zandt‘. die Aufnahmen dieses großartigsten aller großartigen Songwriter aus den Jahren 1994 bis 1996 enthält. Zu jener Zeit war er zwar krank und konnte oft kaum aus eigener Kraft die Bühne betreten, aber egal. Nun mal im Ernst: Abgesehen davon, dass mittlerweile genug – und ich meine G-E-N-U-G – Konzertmitschnitte existieren, die highway kind heißen oder abnormal oder in pain oder live at mccabes und den Texaner kurz vor seinem Tod als Schatten seines Selbst zeigen, ganz abgesehen also davon: Muss man ein solches Album acoustic blue nennen? Muss man ein irreführendes Porträt des Künstlers als junger Mann aufs Cover nehmen? Muss man im eh schon schnöden Faltbooklet Larifari-Linernotes von Chet Flippo abdrucken? Muss man zu den mal einigermaßen konzentriert, häufiger derangiert vorgetragenen Livesongs aus Karlsruhe und München, aus Belfast, Bochum und Bielefeld eine Studioaufnahme (eine neue Version von „Nothin“ ] packen und die mit dem Slogan „Recorded threeweeks before Townes‘ death anpreisen? Ist das nicht – mit Verlaub – zum Kotzen? Natürlich können „Snake Mountain Blues“ und „Dollar Bill Blues““, „Waitin‘ Round To Die“ und „Kathleen“ Leben retten – Mr. van Zandts Songs sind ein Geschenk, diese CD aber grenzt an Leichenfledderei. Und jetzt dürfen Sie weinen.
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