Trans Am – Red Line :: Avantgarde-Rock

Das Trio aus Washington mit einem wunderbar mysteriösen Album.

Lassen wir mal Zahlen sprechen: 21 Titel, knapp 74 Minuten Spielzeit – das ist schon ’ne Menge für eine normal sterbliche CD. RED LINE wuchert aber nicht nur mit den Pfunden, das fünfte Trans-Am-Album besitzt zahlreiche soundtechnische Eigenheiten und Songs mit mysteriösen Anspielungen im Titel. „Polizei (zu spät)“ becirct mit einer Aufzählung von Zahlen in deutscher Sprache, dazu wird eine brodelnde Synthie-Wave-Melange für Menschen mit spitzen Schuhen und schwarz-weiß gestreiften Hemden gereicht. „I Want It AH“ könnte der Mutation irgendeines frühen Tubeway-Army-Stückes entsprungen sein, die man auf alten Bändern gefunden und mit ein paar schicken Vocoder-Vocals versehen hat.“For Now And Forever“ beginnt wie ein Gitarren-Hurricane von Neil Young. „The Dark Gift“, das Neun-Minuten-Epos im Zentrum des Albums, verwandelt sich von einer Fingerübung für Akustik-Gitarren-Liebhaber zum Krautrock-Opus und endet in einer Geräuschkulisse, die im Bahnhof oder Flughafen aufgenommen worden sein könnte. Verweise in die Vergangenheit von Rock ’n‘ Roll und Elektronik waren auch auf den bisherigen Platten von Trans Am an der Tagesordnung. Trotzdem klingt jedes neue Album des Trios aus Washington ganz anders als das vorherige. Ach ja, ein ‚halber Hit ist auch noch drauf: Bei „Play In The Summer“ fehlt nur noch Robert Plant von Led Zeppelin am Mikrofon.

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