Trans Am – TA
Sie haben Mitte der neunziger Jahre den Akzent im Post-Rock in Richtung Rock verschoben, später gezeigt, dass sie auch Düsseldorf (Kraftwerk, NEU!) als Inspirationsquelle auf der Rechnung haben, und immer wieder in ihrer Musik eine Herangehensweise an den Tag gelegt, die unpeinlich Geschichte und Zukunft unter einen Hut gebracht hat. Dabei agierten Trans Am mehrheitlich instrumental. Dass auf zwölf der 14 Stücke von TA jetzt Gesang zu hören ist, ist nur eine von zahlreichen Neuerungen auf dem sechsten Album des Trios aus Washington, DC. Mit „Cold War“ eröffnen Philip Manley, Nathan Means und Sebastian Thomson ihr Album mit einem unverschämten New Order-Bastard, der auch gleich die Neuausrichtung von Trans Am definiert. Hier geht’s zurück in die achtziger Jahre, aber nicht in jene Achtziger, deren oberflächlicher Mainstream-Elektro-Schick derzeit von zahlreichen Retro-Schlock-Bands zelebriert wird, sondern in die untergrundigen Elektro-Achtziger. Zwischen dem Einsatz von MIDI-Technologie, den fast immer tanzbaren Grooves, den quackernden Proto-House-Synthies und den Seventies-Disco-Referenzen schimmert stets der subversive Post-rockistische Ansatz durch, für den Trans Am schon immer gestanden haben. Das ist Post-Disco-Wave-Rock, gespielt von Leuten, die sich vorher einen Dreck um so was geschert haben.
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