Turin Brakes – Outbursts
Emotional gemeinter Pop, der nur zu einer Regung befähigt: Gähnen. Nur mal um dem rockigen Block gefahren sind die Turin Brakes mit ihrem letzten Album DARK ON FIRE, um nun mit OUTBURSTS wieder in der Nische Leisetreter-Pop einzuparken. Leider klemmt der Rückwärtsgang, denn was Olly Knights und Gale Paridjanian auf ihrem fünften Album seit THE OPTIMIST LP präsentieren, ist meilenweit von dem entfernt, was sie 2001 unter dem Etikett „Quiet is the new Loud“ entscheidend mitprägten. Statt sich auf die Wirkung ihrer Akustikgitarren zu verlassen, knüpfen die Briten merkwürdige Folklore in ihren Soundteppich: Irish Foik mit Trommel und Flöte und Aloha-Schmacht, der die Saiten erzittern lässt. Das ist entweder zu viel Schmiss oder Schmalz, und keinesfalls die übliche Sehnsucht erweckende Ausstattung.
Aber die Turin Brakes waren noch nie die Abenteurer und Eroberer fremder Welten, sondern einfach nur die stillen Jungs aus einem Londoner Vorort, die vor lauter Schüchternheit ihre ersten Konzerte mit dem Rücken zum Publikum spielten und in ihrer Schlichtheit berührten. Für OUTBURSTS seien sie zwar dem Roadmovie ihres Herzens gefolgt, haben sich dafür aber einfach zu viel musikalischen Ballast aufgeladen und die Ausfahrt „große Platte“ verpasst.
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